Videotermine mit dem Onkologen sind für viele von uns inzwischen Alltag geworden — sie sparen Fahrzeit, reduzieren Wartezimmerstress und machen es einfacher, Angehörige gleichzeitig dabei zu haben. Gleichzeitig können sie ungewohnt und unsicher wirken. Ich teile hier meine persönlichen Erfahrungen und eine praktische Checkliste, damit Sie gut vorbereitet und gelassen in Ihren nächsten Video-Termin gehen.
Warum gute Vorbereitung wichtig ist
Bei einem Video- oder Telefontermin fehlen oft die nonverbalen Hinweise, die wir aus der Sprechstunde kennen: Händedruck, kurze Blicke auf die Körperhaltung, das Gespräch im Flur. Deshalb ist es wichtig, die Zeit strukturiert zu nutzen. Eine gute Vorbereitung erhöht die Chance, dass Ihr Anliegen klar ankommt, wichtige Befunde besprochen werden und Sie mit einem konkreten Plan aus dem Termin gehen.
Technik-Check: so klappt der Zugriff
Technische Probleme sind die häufigsten Störquellen. Ich überprüfe immer im Voraus:
Wenn möglich, nutze ich ein Gerät mit größerem Bildschirm (Tablet oder Laptop). Die Kamera sollte auf Augenhöhe sein — ich lege das Gerät auf Bücher, statt dauernd zu kramen.
Vor dem Termin: Unterlagen und Informationen zusammenstellen
Für mich ist eine strukturierte Mappe entscheidend. Ich bereite vor:
Ich lege mir die wichtigsten Unterlagen als PDF bereit, damit ich sie bei Bedarf in der Videokonferenz schnell teilen oder dem Arzt die Seiten nennen kann.
Was auf meiner Fragenliste nicht fehlen darf
Eine schriftliche Liste verhindert, dass ich in der Aufregung etwas vergesse. Zu meinen Standardfragen gehören:
Die Umgebung gestalten: Ruhe, Licht, Privatsphäre
Ich achte darauf, dass ich ungestört bin und meine Gesprächspartner mich gut sehen und hören:
Begleitung und Vertraute
Manchmal ist es beruhigend, eine vertraute Person dabei zu haben. Ich frage vorher in der Praxis, ob ein Dritter zugeschaltet werden kann. Wenn ja:
Das Miteinbeziehen von Angehörigen ist besonders hilfreich, wenn es um schwierige Entscheidungen oder komplexe Informationen geht.
Dokumentation während und nach dem Termin
Ich notiere mir während des Gesprächs Kurzpunkte und fasse am Ende die nächsten Schritte zusammen. Sinnvolle Notizen sind:
Nach dem Termin speichere ich die Gesprächsnotizen im Ordner "Onkologie" und lade mir gegebene Rezepte oder Überweisungen direkt herunter. Viele Praxen stellen eine elektronische Zusammenfassung bereit — falls nicht, bitte ich höflich um eine kurze schriftliche Zusammenfassung per E‑Mail.
Worauf ich bei heiklen Themen achte
Manche Gespräche sind emotional belastend — z. B. wenn es um Therapieentscheidung oder Fortschritt der Erkrankung geht. In solchen Momenten hilft mir:
Rechtliches, Datenschutz und Kosten
Videosprechstunden unterliegen dem Datenschutz. In der Regel weist die Praxis auf die genutzte Plattform und eventuelle Einwilligungen hin. Ich achte darauf:
Notfälle und Eskalationsplan
Ein Videotermin ersetzt nicht die Notfallversorgung. Für den Fall, dass sich meine Symptome akut verschlechtern, habe ich immer parat:
Ich bespreche beim Onkologen auch, ab wann eine Verschlechterung ein sofortiges persönliches Erscheinen oder einen Notruf erfordert.
Praktische Hilfsmittel, die ich nutze
| Tool | Nutzen |
| Kalender (Google, Apple) | Termine mit Erinnerungen, Link zum Video hinterlegen |
| PDF‑Scanner App (z. B. Adobe Scan, Microsoft Lens) | Dokumente schnell digitalisieren und vor dem Termin senden |
| Notiz-App (Evernote, Apple Notes) | Fragenliste, Gesprächsnotizen und To‑dos |
Telemedizin kann eine echte Erleichterung sein — wenn wir sie aktiv gestalten. Mit Technik‑Checks, einer klaren Frageliste und der passenden Umgebung lässt sich die Zeit mit dem Onkologen sinnvoll nutzen. Wenn Sie möchten, können Sie meine Checkliste herunterladen oder mir in den Kommentaren schreiben, welche Erfahrungen Sie mit Videosprechstunden gemacht haben — ein Austausch hilft oft weiter.